ZSM - ZENTRUM FÜR

SOZIALWELTFORSCHUNG UND

METHODENENTWICKLUNG

Reflexion ist ein essentieller Bestandteil qualitativer Forschung und Triebkraft ihrer Weiterentwicklung; für die Vermittlung qualitativer Methoden stand diese aber bislang bemerkenswert aus. 2022 fragte Nicole Weydmann über die QSF Liste nach Personen, die Interesse hätten, sich über die Lehre auszutauschen - über 130 Antworten gingen bei ihr ein. Seit nunmehr einem Jahr treffen sich Lehrende – darunter auch Laura Behrmann und Maria Kondratjuk, in 10 Lehrwerkstätten und tauschen sich über ihre Lehrpraxis aus. In unserem Beitrag geben wir Einblick in die praktische Peer-to-Peer Arbeitsweise der Lehrwerkstätten und das damit verbundene gemeinsame werken und reflektieren von Lehrpraktiken. Darüber hinaus werfen wir erste Thesen über disziplinäre Bezugsräume und strukturelle Rahmenbedingungen von qualitativer Methodenlehre auf. So zeigen sich bspw. grundlegende Spannungsfelder mit Blick auf die Lehr- und Lernbarkeit von qualitativer Methodenkompetenz im Kontext strikt modularisierter Lehrkontexte. Darüber hinaus lassen sich disziplinäre Unterschiede im Anwendungsbezug aufzeigen, die unterschiedliche Ansprüche von Praxisrelevanz an die Lehre stellen. Deutlich wird zum Beispiel auch, dass bislang kaum reflektiert wurde wie Lehrformate und Prüfungsforme Praktiken der qualitativen Methodenlehre justieren.

Zu den Personen

Laura Behrmann ist Soziologin und akademische Rätin für qualitative Methoden an der Bergischen Universität Wuppertal (a.Z.). Sie lehrt qualitative Methoden seit über 13 Jahren  an Hochschulen, bietet Forschungswerkstätten für Qualifikationsarbeiten und Workshops unter anderem bei der Gesis an. Im Kontext ihrer Lehrerfahrung beschäftigt sie besonders die Frage wie qualitative Methoden zielführend gelehrt und gelernt werden können: Welche Rolle spielen Theorien, Lehrbücher, Forschungserfahrung oder die Lektüre von Studien?

Nicole Weydmann ist Professorin für qualitative Methoden an der Hochschule Furtwangen. Die Lehre der qualitativen Methoden hat sie quer durch viele Disziplinen geführt, ausgehend von der kritischen Sozialen Arbeit, über die qualitative Psychologie, zur Anthropologie Südostasiens bis heute in die Gesundheitswissenschaften. Entsprechend vielfältig ist ihr methodischer Blick auf die Lehre von qualitativen Forschungsmethoden geprägt. Daher ist ihr die interdisziplinäre und kollaborative Zusammenarbeit von Lehrenden in der zumeist vereinzelten qualitativen Methodenlehre ein besonderes Anliegen.

Maria Kondratjuk ist Juniorprofessorin für Organisationsentwicklung im Bildungssystem an der TU Dresden. Im Rahmen ihrer Vorstandstätigkeit im Zentrum für Sozialweltforschung und Methodenentwicklung (ZSM) engagiert sie sich seit vielen Jahren für die qualitative Forschung und hier besonders für die Vermittlung von qualitativen Methoden und Methodologien für die Bildungs- und Sozialforschung. Sie leitet verschiedene Forschungswerkstätten und lehrt qualitative Forschung in unterschiedlichen Formaten und Studiengängen. Derzeit beschäftigt sie sich mit der Frage der Lehrbarkeit qualitativer Forschung.

Am 31.05.2023 von 17 - 19 Uhr

Online

Anmeldung bitte an  zsm@ovgu.de

Den Link zum Online-Sitzungsraum lassen wir ihnen rechtzeitig zu kommen.